Erfahrungsbericht Student Exchange Herbst 2012

Teilnehmer: Annika Kulpe, Katrin Eisenbach, Calvin Wilden, Verena Heuser, Jonas Becker, Matthias Schütze, Vanessa Retterath, Laura Frauzem, Cordelia Frensch, Sebastian Bowe, Dr. Mark Schlensog, Sarah Heyn

Im Herbst dieses Jahres haben wir, zehn Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrer des Martin-Butzer-Gymnasiums Dierdorf, eine unvergessliche Zeit in Arizona verbracht. Voller Vorfreude auf das Land und vor allem die Menschen, die wir zum Großteil bereits im Frühjahr in Deutschland kennenlernen durften, starteten wir früh am Morgen des 23.09.2012 vom Frankfurter Flughafen. Nach einer Reisedauer von ca. 14 Stunden landeten wir dann endlich in Phoenix, Arizona. Am Flughafen wurden wir herzlich mit Willkommens-Plakaten und festen Umarmungen begrüßt, bevor wir uns mit den Gastfamilien auf den Nachhauseweg begaben, gespannt, die Umgebung zu erkunden, die für die nächsten zwei Wochen unser Zuhause werden sollte.

Am nächsten Morgen trafen wir uns voller neuer Eindrücke in der Fountain Hills High School zu einem Willkommens-Frühstück, wo uns der Direktor der Schule, Tom Brennan, sowie weitere Lehrer und Angestellte begrüßten. Die Berichte der Schüler über den ersten Abend in den Gastfamilien fielen durchweg positiv aus. Alle waren von der amerikanischen Herzlichkeit und der problemlosen Integration in die Familien tief gerührt und beeindruckt. Nachdem wir die Schule und deren verschiedenen Räumlichkeiten kennengelernt hatten, fuhren wir in unserem offiziellen Programm fort: Der Empfang bei der Bürgermeisterin und vor allem eine Führung durch das örtliche Polizeirevier wurden interessant und interaktiv gestaltet. Danach konnten die Schülerinnen und Schüler den restlichen Tag mit den Gastfamilien verbringen und die interkulturellen Freundschaften bei Gesprächen und gemeinsamen Aktivitäten vertiefen. Alle Amerikaner strengten sich nach Berichten der Schüler und eigenen Erfahrungen sehr an, ihren Gästen eine unvergessliche Zeit zu ermöglichen und sie zu einem Teil der Familie werden zu lassen. In Bezug auf lokale Sehenswürdigkeiten oder leibliche Genüsse blieb kaum ein Wunsch unerfüllt.

Während der gesamten zwei Wochen begleiteten die deutschen Schülerinnen und Schüler ihre amerikanischen Austauschpartner in den Schulunterricht und konnten so hautnah erfahren, wie das amerikanische Highschool-Leben abläuft. Sie arbeiteten aktiv im Unterricht mit und führten unter der Leitung von Herrn Schlensog gemeinsam mit einer Biologie-Klasse ein Projekt durch, welches sich mit der Adaption von Pflanzen und Tieren an die trockenen, heißen Bedingungen in Arizona beschäftigte. Auch im Zuge dieses Projekts wurde der interkulturelle Austausch über die Grenzen der Austauschpartner hinaus angeregt und vertieft. Den Deutschen flogen die Sympathien der amerikanischen Jugendlichen entgegen und sie wurden problemlos in deren Gemeinschaften integriert. Die Sprachkompetenz der deutschen Schüler wurde im Kontakt mit den Freunden ihrer Gastgeschwister gestärkt, die bald auch zu ihren Freunden wurden. Mit Austauschpartnern und Freunden wurden Ausflüge unternommen, Barbecue-Abende veranstaltet oder typisch amerikanische Sportveranstaltungen, wie etwa das Spiel der regionalen Baseballmanschaft gegen die Konkurrenz aus Chicago besucht.

Auch das von der Partnerschule geplante gemeinsame Programm hinterließ viele positive Eindrücke; so lud uns beispielsweise der als "Arizona Kid" bekannt gewordenen Cowboy und Künstler Carlos Haddaway in sein Haus ein, das mit seinen zahlreichen selbstgemalten Bildern, Fotos und Grüßen anderer Westernstars, den Stetsons, Pistolen und anderen typischen Westerngegenständen einem Museum glich. Wir hatten die Gelegenheit, seinen spannenden Geschichten zu lauschen und ihn zu seinen Erlebnissen zu befragen. Ein weiteres Highlight, so waren sich rückblickend alle einig, war der Besuch des Grand Canyon. Bei einer morgendlichen Wanderung konnten sich Schüler und Lehrer an dem wunderbaren Ausblick erfreuen und die neuen Eindrücke bei einer Wanderung um den Canyon auf sich wirken lassen. Auch das gemeinsame Picknick und das Durchqueren der Wüste auf dem Pferderücken gegen Ende der zweiten Woche, bei dem wir Wildpferden begegneten, zählten alle zu den besonderen Augenblicken der Reise.

Während der zahlreichen Besuche der lokalen Grund- und Mittelschulen kamen die deutschen Schüler mit amerikanischen Kindern und Lehrern ins Gespräch, die sich sehr interessiert an Deutschland und den Unterschieden bzw. Gemeinsamkeiten der beiden Länder zeigten. Unsere Schüler traten freundlich, offen und selbstbewusst als Botschafter ihres Landes auf und berichteten über ihre Heimat, spielten mit den Kindern und beantworteten ihre zahlreichen Fragen. Dabei wurden sie zunehmend selbstbewusster, auch in der Anwendung der Fremdsprache im Dialog mit ihnen unbekannten Schülern und Lehrern.

Nach zwei ereignisreichen Wochen, die in den Augen aller Beteiligten viel zu schnell vergingen, gestaltete sich der Abschied äußerst tränenreich. Mit dem Versprechen in Kontakt zu bleiben und sich so bald wie möglich wiederzusehen, ging es mit zahlreichen neuen Eindrücken und mit dem guten Gefühl, Freunde auf der anderen Seite des Atlantik zu haben, wieder Richtung Heimat.

Sarah Heyn

P.S.: Wer sich über den Austausch in Fountain Hills weiter informieren möchte, schaut sich die Seite auf Facebook an, die die Schüler fleißig mit Bild und Text bestückt haben: Sie heißt „Fountain Hills Student Exchange 2012".