Englisch Bilingual

Ausgangslage Sprache

Englisch ist Weltsprache Nummer 1, wird auf jedem Kontinent von Muttersprachlern gesprochen und ist vor allem in wirtschaftsstarken Regionen präsent. Einzigartig in der Welt der Sprachen gibt es mehr Menschen, die Englisch als Zweitsprache häufig in Beruf und Alltag verwenden als Muttersprachler. Dieser Trend wird sich beschleunigen und die englische Sprache als Kommunikationsmedium wird weiter an Bedeutung gewinnen. Diese Aussicht gilt nach den zahlreichen Erweiterungen der letzten Jahre auch für die EU.

Ausgangslage Schüler

Das Gymnasium bereitet eine Vielzahl seiner Schüler auf ein Hochschulstudium oder eine besonders qualifizierte Berufsausbildung vor. Ein internationales Kommunikationsmedium ist daher besonders für die Zukunft unserer Schüler von hoher Bedeutung. Aus oben dargestellter Lage kann das nur Englisch sein, wobei zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse natürlich zu begrüßen sind.

Die Lage am MBG

Die bestehende Ausdifferenzierung der Orientierungsstufe ( GTS, Bläserklasse ) lässt eine eigenständige bilinguale Klasse unpraktisch erscheinen. Sinnvoller erscheinen bilinguale Module ab Klasse 6, da zu diesem Zeitpunkt eine erste Erfahrung mit Fremdsprachenunterricht und gymnasialen Ansprüchen vorliegt und im Prinzip alle Schüler dieses Angebot wahrnehmen können und nicht nur diejenigen einer bestimmten Klasse.

Welche Schüler nehmen an den bilingualen Modulen teil?

Schüler, die wollen, motiviert sind und können! Das erste Jahr Englisch sollte in der Regel mit der Note gut bewältigt worden sein, da die Zusatzstunden natürlich eine Mehrbelastung darstellen und andere Fächer dadurch nicht beeinträchtigt werden sollten. Die Schüler verpflichten sich zur Teilnahme, ein Ausstieg aus dem bilingualen Zusatzunterricht soll die Ausnahme bleiben.

Wie viel Zusatzstunden soll es geben?

Zwei Zusatzstunden erscheinen zunächst sinnvoll, die Stunden werden wohl am Nachmittag liegen müssen, eine Doppelstunde ( 8./9. ) hielte die zeitliche Zusatzbelastung der Schüler niedrig.

Was wird unterrichtet?

Verschiedene Sachthemen, die an den Sachfachunterricht anknüpfen, aber auch Bereiche, welche an die landeskundlichen bzw. Projektschwerpunkte des Englischlehrwerks anknüpfen. Erstere müssen sicher etwas vereinfacht werden, letztere sollten vertieft und deutlich erweitert werden. Es erscheint uns sinnvoll am Anfang den bilingualen Zusatzunterricht nicht auf ein „ Fach“ zu beschränken, sondern im Schuljahresverlauf verschiedene Themen anzusprechen. Ab der 7.Klasse werden dann ganz bestimmte Sachfächer unterrichtet. Die Abfolge hängt auch von der Personalsituation ab (Bsp.: Erdkunde Klasse7, Geschichte Klasse8, Biologie Klasse9, Sozialkunde Klasse10)

Wie wird unterrichtet?

Der Unterricht soll komplett in der Fremdsprache stattfinden und inhalts- sowie kommunikativbezogen sein. Verstehen und verständigen stehen im Vordergrund und Korrekturen sollten möglichst nur dann erfolgen, wenn diese zwei Prinzipien gestört sind. Der Zusatzunterricht ist keine Grammatikvertiefung, der Wortschatz soll hingegen deutlich ausgebaut werden. Ansonsten gelten dieselben methodisch-didaktischen Prinzipien wie für jeden anderen guten Unterricht auch.

Braucht man kein Austauschprogramm?

Der bilinguale Zusatzunterricht ist nicht primär ein Mittel zum Kennenlernen der angelsächsischen Kultur. Der Status als Weltsprache fordert einen anderen Ansatz, die englische Sprache „gehört“ inzwischen der ganzen gebildeten Welt und das eventuelle Fehlen eines regelmäßigen und umfangreichen Austauschs ist somit kein Problem, wenn auch ein solcher für jede Schulgemeinschaft eine große Bereicherung darstellt. Wenn der Austausch mit Fountain Hills AZ, USA sich weiter entwickelt besteht für Schüler des MBG auch die Möglichkeit den Alltag in Amerika hautnah mitzuerleben.

Rainer Eisenbach
OStR i.K., Fachbereichsleiter Englisch